Die spinnen die Finnen – der ultimative XJ-C
Der XJS steht klar in der Tradition des XK und somit ist eindeutig als Sportwagen zurecht auf dieser Seite beheimatet. Der XJ-C, ein Coupe basierend auf der Jaguar bzw. Daimler Limousine ist eine neue Gattung von Fahrzeug, die in den 60ern auftauchte und Mitte der 90 sang und klanglos wieder verschwand: das auf einem Viertürer basierende Coupe.
Diese Fahrzeuge vereinen zwei Eigenschaften: den Komfort einer Limousine und die Eleganz eines GT. Besonders schöne Vertreter sind neben dem XJ-C zum Beispiel auch das /8 Coupe von Mercedes Benz oder der Nachfolger C/CE vom W123. Das direkt auf einem Viertürer basierende Coupe wurde mit dem W124 Mitte der 90er eingestellt.
Die Jaguar & Daimler XJ Coupes gehören zu den schönsten Autos, die bei Jaguar gefertigt wurden. Es ist eines der seltensten Jaguar Serien-Fahrzeuge. Zwischen 1975 und 1978 entstanden weniger als 10,500 Exemplare und nur ein einziges wurde ohne das typische Vinylbezogene Dach werksseitig ausgeliefert. Ensprechend selten und teuer werden die Jaguar XJ-C heute schon. Selten bekommt man ein brauchbares Model für unter € 10.000.
Vorgestellt wurde der XJ-C bereits im Oktober 1973 auf der London Motor Show, doch Wirtschaftskrise und Probleme in der Produktion verzögerten das Projekt. Verfügbar war der XJ-C von 1975-1977 in folgenden Varianten
- XJ 4.2 C
- Daimler Sovereign Two-Door
- XJ 5.3 C
- Daimler Double-Six Two-Door
Dieser Artikel widmet sich im ganz Besonderen dem Werk eines Finnen, Jyri Järvenkylä, der ein erklärter Jaguar-Fan, so nicht ganz zufrieden war, wie es sich um das Coupe entwickelt hatte um schließlich zur Flex und zum Schweißgerät zu greifen um den XJ-C so neu auferstehen zu lassen, wie man es sich nur erträumen kann: als echtes Jaguar Super Car.
Wo soll man beginnen das Fahrzeug zu beschreiben? Vielleicht erst einmal an den grundlegenden Daten: Der originale 5,3 V12 flog raus um einem moderneren 6,0Liter XJ-S V12 Aggregat Platz zu machen. Verbessert wurden Drehmoment und Leistung durch Tuning-Teile wie einem modifizierten Einlasskrümmer, alternativen Auspuff und einem Remap des ECU – des Einspritzkennfeldes. Im XJS leistet der 6.0 V12 etwa 318 PS – der Erbauer schätzt die Leistung auf etwa 350Ps (257 kW) – das im Auto der 70er-Jahre.
Weiters wurde das Fahrwerk überarbeitet und steht nun auf wunderschönen 17″ Alufelgen mit 245/55er Bereifung. Grundlegend wurde auch das Chassis überarbeitet – geänderte Radläufe – verstärkt und breiter.
Optisch hat der Finne auch viele Veränderungen und – Puristen mögen das vielleicht anders sehen -Verbesserungen am Fahrzeug gemacht. Die Front wurde überarbeitet und wirkt so mächtiger. Vollkommen versenkt werden nun Bosch-Nebelleuchten.
Weiters verfügt das Coupe nun über ein Schiebedach aus dem XJ40 – perfekt eingepasst. Damit dies optimal auch hält und zur verbesserten Verwindungssteiffigkeit des Wagens wurde auch die A-Säule modifiziert.
In derselben Art und Weise wie beim XJ-S Cabriolet die hat Jyri Järvenkylä auch die Holme seines Coupés verstärkt und dem Wagen so eine verbesserte Fahrdynamik beschert, ebenso wie ein Upgrade des Fahrwerks.
Aus rein optischen Gründen wurden auch die Radläufe komplett neu gestaltet und rund gemacht.
Auch der Motor erfuhr zahlreiche Verbesserungen. Der originale V12 – oft als „Plumber’s Nightmare“ bezeichnet ist fern des Alptraumes eines Installateurs. Ein zusätzlicher Ölkühler, eine elektrische Wasserpumpe und elektronisch geregelte Ventilatoren sorgen für bessere Kühlung und erhöhte Zuverlässigkeit.
Mehr zu dem Fahrzeug auf http://jaguar.fiboy.com, wo der Finne ausführlich beschreibt was er an dem Fahrzeug wie verändert hat. Alle Abbildungen erscheinen mit freundlicher Genehmigung des Fahrzeugeigners.