Jaguar XJ-S Cabriolet Hess & Eisenhardt 1986-1988


Jaguar XJ-S Cabriolet Hess & Eisenhardt

Der Jaguar XJ-S war wie bekannt nur als Coupé oder offen als XJ-SC 3.6 ab 1983  und als  XJ-SC H.E. V12 ab 1985 erhältlich. Der Umbau der XJ-S Coupe Karosserie zum Bügelcabrio war sehr umständlich organisiert. Die XJ-SC Rohkarossen mussten zwischen zwei Werken dazu mehrfach hin und her gekarrt werden.

Die Jaguar-Kundschaft, jedoch wollte ein bügelloses Cabrio. Diese Nachfrage wurde von  Hess & Eisenhardt in USA, Lynx in England und Arden in Deutschland gestillt.  Der Convertible wurde bei Hess und Eisenhardt im Aufrag von Jaguar gefertigt. Die ersten Fahrzeuge wurden Ende 1986 ausgeliefert und es entstanden 838 Exemplare, welche fast alle in den USA verblieben. Der Hess & Eisenhardt XJ-S füllte die Lücke bis Jaguar 1988 endlich den XJ-S Convertible auslieferte.

Der Karosseur Hess & Eisenhardt befand sich in Ohio, USA.

Der Hess & Eisenhardt Convertible unterscheid sich vom späteren Werkscabrio insofern, als sich das ungefütterte Verdeck tiefer im Wagen versenkt werden kann, und somit die Fahrzeugshilouette besser zur Geltung kommt.

 

Weiters wurde kein dünner Scheibenrahmen wie er bei originalen Cabrios üblich war verbaut, sondern man sieht den abgeschnittnen Ansatz des Daches – wohl die einzige sichtbare Schwachstelle des H&E Convertibles. Um dieser Kontruktion Rechnung zu tragen verfügten die Hess & Eisenhardt-Fahrzeuge über zwei einzelne Benzintanks.

Umgebaut wurden übrigends nicht XJ-SC-Modelle sondern reguläre Coupés. Man entfernte nach der normalen Produktion des XJS das Dach, schnitt die Karosserie in mehrere Teile um sie zu verstärken. Um das Fahrzeug harmonischer zu gestalten und um Schwingungen zu eliminieren wurden sogar hinter den Frontleuchten Gewichte (9,1 Kg) angebracht. Ingesamt war der Umbau schon recht aufwändig.

Das Hess & Eisenhardt Werk in Blue Ash, Ohio, brannte 1988 bis auf die Grundmauern nieder, wo auch die Unterlagen über die Produktion vernichtet wurden. Die Firma fertigte in Ihrem Bestehen viele Sonderumbauten für Präsidenten und Königshäuser, so wurde z.B. auch John F. Kennedy in einem Hess & Eisenhardt-Umbau ermordet. Weiters fertigte Hess & Eisenhardt und dazugehörige Unternehmen gepanzerte Fahrzeuge, aber auch Leichenwagen.

Ein Hess & Eisenhardt XJ-S ist ein richtiger Jaguar, entstand ja auch im Auftrag von Jaguar und trotz des Umbaus nicht minder interessant – ja vielleicht hat er auch seinen eigenen Reiz.

 

 

 

 

 

 

 

Die Abbildungen wurden dankenswerter Weise von Ralph Götz zur Verfügung gestellt.