Jaguars XJ-S „Pre-HE“ 1975-1981
Der XJ-S erschien 1977 als das 1976er Modell. Motorisiert mit dem notorischen 5,3 Liter V-12 „Pre-HE“-Aggregat war der XJ-S anfangs wahlweise mit Automatik oder mit manuellem Getriebe erhältlich, wobei das manuelle Getriebe schon bald nicht mehr angeboten wurde. Bis 1978 wurden lediglich 352 Exemplare mit manuellem Getriebe gebaut. Technisch basiert der XJ-S auf der Plattform der Serie II Limousine mit einem um etwa 25 cm kürzeren Radstand.
In den späten 70ern waren Fahrzeuge mit V12 selten und nur im Luxus-Segment anzutreffen, insbesondere bei italienischen Sportwagen, wie Lamborgini oder Ferrari. Im Vergleich konnte der XJ-s relativ gut mithalten – von 0 auf 100 schaffte er in unter 8 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit war mit 229 km/h angeben.
Die erste Serie des XJ-S hatte ein Borg-Warner Modell 12 Automatikgetriebe. Das Gusseisengehäuse war relativ schwer. Ab 1979 wurde das GM 400 Turbo-Hydromatic-Getriebe verbaut. Das GM 400 Getriebe hatte nun ein Alugehäuse, wo die Getriebeglocke auch nicht mehr abgenommen werden konnte.
Der Name „Pre-HE“ als Bezeichnung für die frühen Modelle des XJ-S ist natürlich nicht zeitgenössisch sondern stammt aus neuerer Zeit, als der Motor überarbeitet wurde und sich der Name des XJ-S auf H.E. für High Efficency änderte. Pre-HE bedeutet „Vor HE“, ironischerweise werden diese frühen XJ-S auch „prehistorisch“ genannt.
Unpassenderweise wurde der XJ-S V12 just in Mitten einer Ölkrise lanciert. Demzufolge war auch der Markt für einen 5.3 Liter großen Zwölfzylinder mehr als begrenzt. Das Styling des Fahrzeuges wurde auch vielfach kritisiert. Die Formgebung war für damalige Zeit wohl etwas zu modern und die langezogene Verjüngung der C-Säule traf auch nicht jedermanns Geschmack. Auch nicht den des TÜV in Deutschland, so wurde den frühen XJ-S zusammen mit dem Lancia Montecarlo die Typengenehmigung verweigert und jedes in Deutschland zugelassee Fahrzeug musste mit einer Einzelgenehmigung vorgeführt werden, weil man der Meinung war die Sicht nach hinten würde behindert.
Jaguar schaffte es den XJ-S in Filmproduktionen zu platzieren und so das Image zu heben. So z.B. in „The New Avengers“ – auch bekannt unter „Mit Schirm, Charme und Melone“, „Return of the Saint“, wo Simon Templar, nun verkörpert von Ian Ogilvy einen weißen XJ-S fährt. Der frühere „Saint“ Roger Moore begann ja bekanntermassen seine Karriere beim Geheimdienst Ihrer Majetät und fuhr Lotus.
Die Abbildungen stammen aus einer Pressemitteilung von Jaguar aus dem Jahre 1975 (!) mit dem Vermerk „Not to be published until Septemer 9th, 1975“. Die folgenden Abbildungen von einem restauriertem Fahrzeug von 1976. Die Farbe „British Racing Green“ ist nicht original und stammt aus den 90ern, ebenso die BBS nachempfundenen Räder.