Jaguars E-Type erlebt Rennaissance – zumindest als 3D-Grafik
Während die Designer um Ian Callum, der bereits als Teenager dem Jaguar Entwicklungschef Bill Heynes seine Visionen des XJ schickte, bemüht sind für Jaguar eine neue Formsprache des 21. Jahrhunderts zu finden, blicken unzählige Jaguar Fans und Fahrer wehmütig nach hinten zurück auf die goldenen Zeiten der Marke, als Jaguar mit dem E-Type, bzw. XKE eine Ikone des 20. Jahrhundert schuf und zugleich damit den Mythos der Marke zementierten.
Vor 50 Jahren wurde der Jaguar E-Type am Genfer Automobilsalon präsentiert und fand nicht nur in der Fachpresse Lob und Anerkennung, sondern kein geringerer als Enzo Ferrari bemerkte, dass der Jaguar E-Type das wohl schönste Auto wäre, das jemals gebaut wurde. Und ausgerechnet in der Schweiz startet ein Design-Duo einen Anlauf um den E-Type wieder neu auferstehen zu lassen.
Der Growler E 2011
Angestiftet durch einen Geschäftsmann, der wie es heisst, vorzieht anonym bleiben zu wollen, wie vermittelt wird, haben sich die Designer Bo Zolland aus Schweden and der Schweizer Robert Palm daran gemacht den E-Type neu zu interpretieren. Der Growler E 2011 ist eine gelungene Interpretation, die auf dem ersten Blick keinen Zweifel darüber lässt, dass es sich um einen Jaguar handelt, existiert derzeit nur als Design-Studie und Abbildungen sind als fotorealistische 3D-Darstellungen verfügbar. Der Name ist Programm und der „Growler“ wird wohl nicht nur die Blicke auf sich ziehen, sondern durch das „Grummeln“ des V8 erstmal zum Hinsehen einladen
Die Basis des Fahrzeugs, das zunächst als Einzelstück entstehen soll ist der aktuelle Jaguar XKR, der mit seinem aufgeladenen 5.0l V8 wohl eine wohl mehr als standesgemäße Basis bildet. Durch Modifikationen soll der Motor dann auf rund 600 PS kommen, statt der serienmäßigen 510.
Was den XK (X150) auszeichnet ist auch sein einzigartiges Monocoque, das für Coupe und Cabriolet in der Basis gleich ist und daher auch eine eigenwillige Dachkonstruktion, wie jener des Growler E 2011-Konzepts, zulässt. Deswegen ist im aktuellen Entwurf eine Einbuchtung im Dach vorgesehen, die ähnlich wie beim Ford GT oder der Corvette Stingray, einen komfortableren Einstieg ermöglicht.
Obwohl mit Doppelscheinwerfern ausgestattet, lässt das Konzept keinen Zweifel daran, dass es sich um eine Neuinterpretierung des E-Type handelt. Vor allem die Seitenlinienführung unterstreicht, das man es hier erst meint, obwohl Puristen die Hutze am Dach wahrscheinlich nicht ganz verstehen werden. Besonders gelungen ist das Heck. Die Auspuffführung ist anders als es derzeit en Vogue ist und das ist auch gut so, denn auch hier kommt an der Wahlverwandtschaft zum E-Type kein Zweifel auf.
Damit der Wagen in Anbetracht der Leistung und der möglichen Endgeschwindigkeit nicht zu tänzeln beginnt und die Leistung auch auf die Strasse bringen kann, sicht wohl so mancher hier einen Spoiler vergeblich. „To spoil“ heißt auf Englisch auch verderben und mit Sicherheit würde eine solche Einrichtung auch die Linienführung verderben, weshalb das Unterbodendesign und Diffuser am Heck dies ausgleichen sollen, wie Robert Palm vermittelt.
Der Growler E 2011 sollte bald als Einzelstück entstehen, jedoch falls Interesse besteht ist, so Robert Palm, eine Kleinserie durchaus möglich. Wir fanden damals den Growler E 2011 großartig und hätten uns auf die die ersten Bilder des fertig gestellten Einzelstücks gefreut! Wenn es dazu gekommen wäre.
Abbildungen (C) Bo Zolland, Robert Palm
Prolog
Mittlerweile ist aus dem Projekt gar nichts geworden. Unsere Redaktion hat im Februar 2014 mal angefragt wie es denn nun mit dem Projekt aussähe. Unserem Ersuchen vielleicht Fotos einer Werkstätte oder eines Prototypen zugänglich zu machen konnte nicht entsprochen werden. Es wurde darauf verwiesen, dass der X150 auf dessen Basis man den Growler bauen wollte eingestellt würde, weshalb man die Plattform nicht weiter verfolgen würde.
Fazit: Das sehr tolle Design schaffte es mutmaßlich nicht einmal zu einem Clay-Modell, geschweige denn zu einem fahrenden oder Rollenden Prototypen. Es ist eine nette Designstudie, eindrucksvoll erstellt mit einem 3D-Modelierungsprogramm. Mehr nicht und auch nicht weniger.