E-Type – Spezielle Versionen und Concept Cars


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Spezielle Versionen und Concept Cars

Eine große Anzahl von E-Type Rennwagen wurden von Privaten gleich zu Beginn weg aufgebaut. Erst nach zwei Jahren rang man sich auch bei Jaguar durch Werkswagen zu bauen. Diese Versionen werden gemein als ‚Lightweight E-Types‘bezeichnet. Die Werkswagen waren um einiges leichter als die Serienfahrzeuge und verfügten über eine Einspritzversion des 6-Zylinders. Die Gewichtsersparung wurde erreicht durch den Einsatz von Aluminium beim Bau des Monocoque-Cassis.

Der „Lightweight E-Type“ sollte so dem dem D-Type nachfolgen. 18 Exemplare waren vorgesehen, dem Vernehmen nach wurden aber nur gut 12 Stück gebaut. Von einem Stück ist bekannt dass es zerstört wurde, 2 weitere wurden von der offenen Version auf ein Coupé umgebaut. Diese Version ist selten und entsprechend unbezahlbar und am Markt kaum zu finden.

Die ersten „Lightweight E-Type“ waren Roadster mit Hardtop, welche sich als aerodynamisch ungünstig erwiesen. Für die berühmten 24 Stunden von Le Mans entwickelte der Techniker Malcolm Sawyer zusammen mit Dr. Samir Klat eine neue Coupé-Karosserie.

Diese „Low Drag Coupes„, welche in den langen Geraden der Le Mans Rennstrecke durch geringeren Luftwiderstand Vorteile verschaffen sollten, hatten ein komplett neuartiges Heck und auch eine leicht veränderte Front.

Eines dieser Fahrzeuge fuhr 1963 erfolgreich Rennen und wurde 1964 in in ein Coupé umgebaut, wo es 1964 das 1964 Brands Hatch Rennen gewann und somit die Überlegenheit der Ferraris dieser Zeit in Frage stellte.

Konzept Versionen vor der Produktion

E1A (1957)

Nachdem Jaguar in den ’50ern in Rennen wie LeMans durchwegs erfolgreich war bekam die Rennabteilung den Auftrag auf Basis des D-Type ein straßentaugliches Fahrzeug als Nachfolger des XK 150 zu konstruieren.

Der erste Prototyp trug den Code EA1 – wegen des möglichen Produktionsnames E-Type, A wegen des Aluminium-Aufbaus und 1 weil es eben der erste Prototyp war. Dieser Prototyp verfügte über ein Monocoque, Einzelradaufhängung hinten wie vorne und einen XK-Motor. Dieser Prototyp blieb einzig ein Testfahrzeug der Entwicklung und wurde nie der Öffentlichkeit als Konzept vorgestellt. Letztendlich wurde es auch verschrottet.

E2A (1960)

Das zweite Concept-Car wurde intern als E2A bezeichnet. Dieser hatte anders als der Vorgänger ein Stahlchassis und eine Alukarosserie. Das Fahrzeug wurde als Rennauto konzipiert, da man da die besseren Möglichkeiten zum Testen sah. Der E2A wurde von einem 3 Liter Aggregat des XK angetrieben. Statt Vergasern kam eine Lucas Einspritzung zum Einsatz..

Nach einem Einsatz in LeMans wurde das Fahrzeug nach America verschifft und dort vom Team um Briggs Cunningham gefahren. So wurde der E2A auch Cunningham E-Type genannt. Cunninghams technischer Leiter Alfred Momo verbaute einen 3.8 Litre XK 6-Zylinder mit dreiwach Weber-Vergaser mit doppeltem Choke. Das Fahrzeug leistete nun 294 bhp bei 5.500 U/min und kam bei SCCA-Rennen zum Einsatz.

Gleich beim ersten Renneinsatz am 27. August 1960 Bridgehampton, Long Island, NY fuhr Walt Hangsen als erster durchs Ziel. Der E2A hatte nicht nur einen Lister-Jaguar auf Anhieb besiegt sondern auch einen „Leightweigt“ Maserati mit Scheibenbremsen.

1961 ging es zurück nach England wo das Fahrzeug zu Testzwecken weiterverwendet wurde. Die Heckflosse wurde entfernt und das Fahrzeug wurde grün lackiert – auch um das Augenmerk der Presse von der Entwicklung des XJ-13 (12 Zylinder mit Mittelmotor) abzulenken. Weiters wurde von Dunlop ein Antiblockiersystem getestet.

Danach war Roger Woodle, eine Jaguar Mitarbeiter, erfolgreich das Fahrzeug für seinen Schwiegervater einem bekannten Sammler und Fotografen Guy Griffiths zu kaufen und so vor der Schrottpresse zu retten – mit der Auflage das Auto dürfe nicht in Rennen verwendet werden. Das Fahrzeug verblieb im Familienbesetz und wurde lange Zeit im Cotswold Museum in Chipping Camden ausgestellt. 2008 wurde es von der Tochter des einstigen Eigentümers bei der jährlichen Bonhams & Butterfields‘ Quail Lodge Auktion in Kalifornien versteigert. Erwartet wurde Gebote bis zu US$ 7.000.000 USD, das höchste Gebot betrug schließlich US$ 4.957.000.